Beschreibungen: Familiennamen (Forts.)
Schöning
1. Herkunftsnamen zu den Ortsnamen Schöning (Nordrhein-Westfalen, Schlesien), Schöningen (Niedersachsen, ehem. Pommern/jetzt Polen).
2. Ableitungen auf -ing von Schön.
Schöttler
1. Vor allem niederdeutscher Berufsname zu mnd. schotteler >Schüsselmacher< (Schüssler).
2. Gelegentlich oberdeutscher Übername zu mhd. schotelen >sich schütteln, erschüttert werden, zittern<.
Schrey
Übername zu mhd. schr, schrei >Ruf, Schrei, Geschrei, Gerücht<, mnd. schrie >Geschrei< für einen lauten Menschen.
Schröder
Schröder ist ein Berufsnamen - wie so viele deutsche Namen. So teilen sich mehr als 20 Prozent aller Deutschen die Namen Müller, Schmidt, Schneider und Fischer. Die Schröders sind nicht ganz so zahlreich, aber ihr Name gehört hier zu Lande doch zu den 50 häufigsten. Während aber jedem klar ist, was ein Müller mahlt, ein Fischer fischt und ein Schneider schneidert, weiß kaum einer, was ein Schröder schrödert oder geschrödert hat. Die Berufsbezeichnung Schröder ist ausgestorben. In den Gelben Seiten wird man sie vergeblich suchen. Aber dereinst war das Tätigkeitsfeld eines Schröders sehr weit gefächert. Das kommt in der Vieldeutigkeit des Stammwortes zum Ausdruck, von dem sich der Name Schröder herleitet. In jeder Sprache gibt es Wörter, die mehrere Bedeutungen haben. Beispiel: Eine Bank kann ein Möbel zum Sitzen sein, aber auch ein Geldinstitut, was ja doch etwas ganz anderes ist. Das mittelhochdeutsche Wort "schrot" kann Hieb oder Stich bedeuten. Es kann etwas Abgeschnittenes sein (ein Holzklotz oder Stück Metall), aber auch ein Wein- oder Bierfass.
So war der Schröder zum Beispiel ein Münzmeister, der Edelmetallstücke von der Stange schnitt und die Stücke vor der Prägung prüfte, ob sie das richtige Gewicht (Schrot) und den vorgeschriebenen Feingehalt (Korn) hatten, das heißt "von echtem Schrot und Korn" waren. Der Schröder konnte aber auch ein Rollfuhrmann sein, der Fässer mit Hilfe von Schrotbaum und Schrotleiter auf- und ablud. Diese Schröder waren wohl oft auch "vierschrötig", was vierkantig geschnitten bedeutet, im übertragenen Sinn: grob, ungehobelt.
Meist war der Schröder aber eher ein Leichtgewicht, einer der ein "Schrot", in diesem Fall ein Stück Stoff, passgenau vom Ballen schnitt und es zu Gewändern zusammennähte: ein Schneider also. Seit dem 15. Jahrhundert, als die Familiennamen längst gefestigt waren, wurden die Schröder allmählich von den Schneidern verdrängt, und zwar von Süden nach Norden. Als Marburg längst eine Schneiderstadt war, blieb Kassel noch lange eine Schröderstadt.
Zahlenmäßig ist der Familienname Schröder dem Schneider weit unterlegen. Auf etwa 290 000 Schneider kommen nur 136 000 Schröder, dazu einige Schröter, Schrader, Schrör und Schroers.
Schwarze
Schwar(d)t, schwarte, schwarten (hbg. oft): ndd. form fon schwar(t)z, schwarze (schles. schwarzer, wie langer, rother). dazu ndd. patr. schwarting (wie lütting, klöcking). vgl. willeke swartepape 1288 ro.; 2 brüder >der schwarze u. der weiße ewald< wirkten im 7. jh. als missionare in westf. dazu schwartekopp: wie schwar(t)zkopf, -haupt, -bart. obd. schwärzel.
Siesenop
31 mal in Deutschland am meistens in Detmold. Keine Spur in Polen. Seit 1600 Jahrhundert in Region von Detmold. Kommt vielleicht von Käsenapf oder Todeslied.
Stockebrand
die Stacke- und Stockebrandt stochern so lange, bis das Feuer wieder lichterloh brennt.
Tegeler
Niederdeutsch für Ziegler.
Ulrich
althochdeutscher Rufname "uodal-rihhi" => "Besitztum + Herscher, Macht, reich"
Vögeler
mittelhochdeutscher Berufsname "vogeler" => "Vogelfänger, Geflügel->händler"
Vogt
mittelhochdeutscher Berufsname "vog(e)t" => "Rechtsbeistand, beaufsichtigender Beamter, Gerichtsbeamter"
Voigt
mittelhochdeutscher Berufsname "vog(e)t" => "Rechtsbeistand, beaufsichtigender Beamter, Gerichtsbeamter"
Vorwerk
mittelhochdeutscher Wohnname "vorwec" => "vor der Stadt gelegenes>Gehöft, Landgut" => oder auch Herkunftsname zum Ortsnamen "Vorberg".
Voß
Ableitung zum mittelhochdeutschen Übernamen "vuhs" => "Fuchs" => für einen listigen oder rothaarigen Menschen
Wächter
Amtsnamen zu mhd. wahtære, wehtære, mnd. wachter >Wächter<.
Walter
alter deutscher männl. Vorname (ahd. walt- zu waltan »walten, herrschen« + ahd. heri »Kriegsschar, Heer«). Der Name Walter war im Mittelalter weit verbreitet. Er erscheint auch als Sagengestalt (der westgotische Königssohn Walther von Aquitanien.
Weber
Laut Hans Balow, Deutsches Namenlexikon - Weber (webber), weeber, bair. wöber, schles. waber, ndd. wever, wefer (wewers, wefers, weifers), lat. textor, meint den leine-, linnenweber wie den wollen-, wullen-, wüllenweber. dazu reißenweber = schleierweber.
Wichmann
althochdeutscher Rufname "wig-man" => "Kampf, Streit, Krieg + Mann"
Wiemann
althochdeutscher Rufname "wig-man" => "Kampf,Streit,Krieg+Mann"
Wiese
mittelhochdeutscher Wohnortname , kommt von "Wiese" (der von der Wiese oder der an der Wiese)
Wöstefeld
ursprünglich Wüstefeld, beschreibt der Name eine unwirtliche Landschaft.
Wolf
althochdeutsche Kurzform zum Rufnamen "wolf" => "Wolf".
Wortmann
Dieser besagt, dass ein Wortmann ein Mann ist, der auf einer Wurt wohnt. Eine Wurt, auch Wort oder Worth, ist ein erhöhter Ort, meist ein künstlich aufgeworfener Hügel in einer Landschaft, die von Überflutungen bedroht ist.
In einer alten Chronik werden sie so beschrieben: "In der niedrigen gegend befinden sich wurten, die von den einwohnern nebenst ihrem viehe zu einer sicheren retirade dieneten bey aufsteigender hoher fluth".
Stand: 02.02.2019 13:47:04
Erstellt mit dem Genealogieprogramm GFAhnen 18.0.014
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